Was sind die Unterschiede zwischen DisplayPort und HDMI – was ist besser?
DisplayPort oder HDMI? Diese Frage stellen sich PC- und Mac-Besitzer immer wieder. Beide der Standards haben viele Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch einige Unterschiede, die je nach Anwendungsszenario berücksichtigt werden müssen.
Sollen möglichst hochauflösende Videosignale mit hohen Bildraten übertragen werden, führt kein Weg an den beiden Übertragungswegen vorbei: DisplayPort und HDMI. Während sich DisplayPort-Verbindungen vor allem bei Desktop-PCs und Grafikkarten als Standard durchgesetzt haben, wird HDMI vorrangig bei Konsolen und TV-Geräten eingesetzt.
DisplayPort vs. HDMI: Mit dem Stecker fängt es an
Der bemerkenswerteste Unterschied zwischen DisplayPort und HDMI sind die Stecker. Diese sind vom Formfaktor nicht miteinander kompatibel. Zwar gibt es HDMI auf DisplayPort-Adapter* , diese sind aber nicht immer kompatibel.
Es gibt zwei Größen von DisplayPort-Anschlüssen mit jeweils 20 Pins: den Standard-DisplayPort-Anschluss wie er bei den meisten Monitoren zu finden ist und den Mini-DisplayPort-Anschluss. Letzterer war geraume Zeit bei Apple MacBooks und iMacs als Standard gesetzt. Bei HDMI gibt es drei verschiedene Größen mit jeweils 19 Pins. Standard-HDMI ist der gängigste, Mini-HDMI und Micro-HDMI kommen häufig bei Tablets oder modernen Grafikkarten (neben DVI) sowie Digitalkameras zum Einsatz, schließlich steht bei diesen Geräten deutlich weniger Platz zur Verfügung.
Auflösung, Bildqualität und Bandbreite
Mit DisplayPort konnte schon seit der Version 1.2 4K-Videomaterial mit maximal 60 Bildern pro Sekunde und einem Durchsatz von über 17 GBit/s übertragen werden. Die derzeit aktuelle Version 1.4 unterstützt eine 8K-Auflösung von bis zu 60 Hertz und einen Datentransfer von bis zu 32 GBit/s. Die Veröffentlichung der nächsten PD-Norm ist von der VESA (Video Electronics Standards Association) bereits angekündigt. Mit DisplayPort 2.0 werden Datenraten von 77,37 Gbit/s mit 8K-UHD (7.680 x 4.320 Pixel) und einer Bildwiederholrate von 60 Hz sowie HDR10-Grafik möglich sein. Selbst 16K-Auflösungen mit 15.360 x 8.460 Pixeln bei 60 Hz sollen später unterstützt werden.
Vorteile und Nachteile von DisplayPort:
Der größte Vorteil von DisplayPort zeigt sich bei der Nutzung mehrerer Monitore.
Im Gegensatz zu HDMI beherrscht DisplayPort die sogenannte Daisy-Chain-Funktion: Hierbei lassen sich mehrere Bildschirme über ein Displayportkabel in Reihe mit dem Rechner verbinden. Um einen oder mehrere weitere Monitore mit den gleichen Video- und Audiosignalen zu betreiben, lässt sich ein Displayportkabel vom ersten Display an den zweiten Monitor anschließen und so weiter. So spart man sich die nötige zweite Grafikkarte. Alles was es benötigt ist ein weiteres DisplayPort-Kabel.
DisplayPort ist auch mit anderen Anschlusstandards wie USB C kompatibel, so dass auch Monitore mit diesen Ports über einen geeigneten Adapter an eine DisplayPort-Grafikkarte angeschlossen werden können. Gamer sollten bei der Wahl des Monitors bzw. der Grafikkarte bedenken, dass Nvidias G-Sync bisher nur über DisplayPort verwendet werden kann. AMDs Freesync funktioniert dagegen auch über ein HDMI-Kabel. Weitere Nachteile gegenüber HDMI sind die fehlende Unterstützung von Audio Return Channel (ARC) sowie die Möglichkeit Ethernet-Daten zu übertragen.
Vorteile und Nachteile von HDMI:
HDMI hingegen bietet volle ARC-Unterstützung. Auch lassen sich mit entsprechenden Kabeln Ethernet-Daten ans Endgerät übertragen. Darüber hinaus können dank HDMI-CEC Steuersignale zwischen einzelnen Geräten übertragen werden. Auf Daisy-Chain muss man bei HDMI verzichten, diese Funktion wird nicht unterstützt. In der aktuellen Version 2.1 unterstützt HDMI auch 8K-Hardware mit einer maximalen Bildrate von 60 Hz und einer Bandbreite von 48 Gbit/s. Die noch weit verbreitete Version 2.0 ist jedoch auf eine 4K-Auflösung mit maximal 60 Bildern pro Sekunde beschränkt.
Kabel: Die Verwirrung gegen die Einfachheit
Wenn es um Kabel geht, ist DisplayPort klar im Vorteil. Hier gibt es nur eine kleine Auswahl an Steckverbindern. Bei HDMI ist die Sache nicht ganz so einfach: es gibt sowohl unterschiedliche Anschlüsse als auch verschiedene Kabel. Das High-Speed-HDMI-Kabel ist wohl die gebräuchlichste Form, welches 4K-Auflösungen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde übertragen kann. Außerdem gibt es High-Speed-Kabel mit Ethernet-Unterstützung. Ganz aktuell und extrem leistungsfähig sind Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel, mit dem sich Signale mit Auflösungen von bis zu 8K übertragen lassen. Nicht empfehlenswert sind Kabel die als HDMI-Standard verkauft werden. Diese bieten lediglich maximale Auflösungen von 720p oder 1080i.
Was ist jetzt besser?
Gamer, die einen Monitor mit G-Sync besitzen greifen direkt und ungefragt zu DisplayPort. Fast alle aktuellen Grafikkarten unterstützen diesen Anschluss und sind dafür optimiert. Es gibt auch Monitore, die AMDs FreeSync über HDMI unterstützen. Alles andere, was nicht mit PC und Mac zu tun hat, kann oft nur mit HDMI betrieben werden. Egal ob Playstation, Xbox, BluRay-Player oder die Soundbar unterm Flachbildfernseher – ohne HDMI geht es nicht. Gerade durch Funktionen wie ARC oder die Übertragung von Steuerungsbefehlen hat sich dieser Standard im Bereich des Heimkinos durchgesetzt.
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*Letzte Aktualisierung am 2.12.2023 / Affiliate Links